Baltik Braun
Magmatit | Rapakiwigranit/Wilborgit
Gesteinsart
Magmatit
Untergruppe
Rapakiwigranit/Wilborgit
Abbauort
Finnland
Gesteinsalter
ca. 1500 Mio. Jahre
Farbe
Braun
Struktur
Pfeffer Salz
Gesteinskunde
Gesteinsart Magmatit: Wenn sich Erdplatten über- und untereinanderschieben, passiert Folgendes: Mineralien in größeren Tiefen werden Druck und Hitze ausgesetzt. Es bilden sich wasserfreie Mineralien (Wasser wird ausgetrieben), und das Wasser vermischt sich mit anderen Mineralien. Das bedeutet gleichzeitig, dass das neue Gemisch „leichter“ ist als der umgebene „Mantel“ und aufsteigt. Dadurch senkt sich der Schmelzpunkt und ein Teil des Mantelgesteins schmilzt. So entstehen flüssige Magmakammern.
Untergruppe Rapakiwigranit / Wilborgit: In Norddeutschland wurden die Findlinge der Eiszeit aus diesem Gestein als „Augenstein“ bezeichnet. Seine rundlichen Einsprenglinge bestehen aus Alkalifeldspat und können mehrere Zentimeter groß werden. Oft sind sie von einem dünnen Saum aus einem anderen Mineral umgeben. Diese großen Feldspäte sind in eine Grundmasse aus Quarz und Feldspat eingebettet. Auch die Quarze zeigen Besonderheiten. Rundliche Einsprenglinge entstehen eher in den Randbereichen einer Magmakammer, wo ein Kontakt zu bereits bestehenden „alten“ Mineralien besteht. Rapakiwigranite sind weltweit zu finden, aber abbauwürdige Vorkommen sind auf die finnischen und karelischen Steinbrüche beschränkt. Der Name „Rapakiwi“ stammt aus der finnischen Sprache und könnte salopp als „Bröselstein“ übersetzt werden. Eine Eigenart ist das abrupte Auftreten von partiellen Zerfallszonen in den Steinbrüchen. Schlagartig sind „Adern“ vorhanden, die buchstäblich zerfallen sind. Der ansonsten sehr stabile Stein hat dann die Konsistenz von lockerem Mergel. Die Ursachen sind immer noch nicht ganz geklärt.
Geologische Entstehungsgeschichte
In dem als Calymmium benannten Erdzeitalter beschränkte sich das Leben im Meer auf einfache Einzeller, die erstmals einen Zellkern besaßen. Sie waren die Grundlage des heutigen Lebens von Pflanzen, Tieren und Pilzen.
Die Geschichte des Baltik Braun ist eng mit der Entstehung des Kontinents Columbia verbunden. Arctica mit dem heutigen Baltikum, Atlantica und einem
Fragment des heutigen Australischen Kontinents mit Madagaskar prallten zusammen. An den Rändern des Kontinents gab es dann weitreichende Subduktionsprozesse, das bedeutet, dass sich Erdplatten übereinander schoben und dadurch Magmakammern entstanden, die ursächlich für viele der heutigen skandinavischen Granite sind.
Besonderheiten
Abbauort: Lappeenranta im Süden Finnlands
Eine Besonderheit ist das Auftreten von kleineren Haarrissen, die meist innerhalb eines Kristalls anzutreffen sind. Oft sind diese mit „weicherem“ Material wieder verfüllt, was bei einer geschliffenen oder polierten Oberfläche mehr oder weniger deutlich sichtbar wird. Die weicheren Bestandteile werden „tiefer“ abgeschliffen und sind im Streiflicht sichtbar, was manchen dazu bringt zu behaupten, das Gestein sei „2. Wahl“. Das ist natürlich nicht korrekt. Diese von der Natur verheilten Kristalle sind gesteinstypisch und unproblematisch. Nicht gefüllte Hohlräume in einem Kristall sind ebenfalls anzutreffen und auch materialtypisch.
Anwendungsbereiche
-
Innenbereich trocken
- Küchenarbeitsplatte
- Wandverkleidung
- Bodenbelag
- Treppe
- Wärmelampe geeignet
-
Innenbereich nass
- Dusche
- Waschtisch
- Bodenbelag
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Außenbereich
- Außenfassade
- Terrasse
- Außentreppe
Die individuelle Eignung des ausgesuchten Steins für Ihr Projekt sollte in einer persönlichen Beratung besprochen werden. Unser MAGNA Beratungsservice steht Ihnen gerne zur Verfügung.