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Grand Antique de Meuse

Metamorphit | Marmor

Gesteinsart

Metamorphit

Untergruppe

Marmor

Abbauort

Belgien

Gesteinsalter

ca. 345 Mio. Jahre

Farbe

Schwarz

Struktur

Körnig


Gesteinskunde

Gesteinsart Metamorphit: Metamorphit ist die Sammelbezeichnung für Umwandlungsgesteine, die aus verschiedenen alten Materialien durch die Natur zu etwas Neuem geworden sind. Metamorphite haben von allen Gesteinen die „bewegteste Vergangenheit“ und sind das Ergebnis unterschiedlichster Einflußgrößen, wie z. B. Druck, Hitze, Wasser und Geschwindigkeit der Umwandlung. Wasser kann auch eine große Rolle bei der indirekten Umwandlung von Mineralien sein. Wasserdampf mit einer Temperatur > 480° ist chemisch gesehen sehr aggressiv und kann Mineralien innerhalb eines Gesteins verändern oder sogar auflösen. Die freigewordenen Elemente, z. B. Schwermetalle aus Feldspäten, können sich an anderer Stelle wieder anlagern oder in neugebildete Mineralien (Granate im Kashmir White) einbetten. Die derart umgewandelten Gesteine bekommen dadurch völlig andere optische und technische Eigenschaften. Zusätzlich ausgelöste Beanspruchungsarten, wie Auswälzung, Walzung, Fältelung, Pressung und Schieferung steigern die optische Vielfalt in Farbe und Struktur.

Untergruppe Marmor: Marmor ist die Sammelbezeichnung für umgewandelte Gesteine, die aus kalkigen oder dolomitischen Sedimentgesteinen entstanden sind und zu mehr als 50% aus Calcium- oder Magnesiumcarbonat bestehen. Bei der Umwandlung gehen alle im Ursprungsmaterial vorhandenen Strukturen verloren. Die notwendige Temperatur unter Luftabschluß ist größer als 400°C und der notwendige Druck kann bis zu 10 Kilobar betragen. Hinzu kommt Wasser, das bei diesen Umgebungsbedingungen wie eine starke Säure wirken kann. Die Masse ist dann duktil, also zähflüssig. Nach Entlastung von Druck und Hitze bilden sich neue Kristalle und Ansammlungen. Der Kohlenstoff wird sozusagen an den Rand gedrängt und dann entstehen bei der Bewegung der Masse die grauen Aderungen oder Flecken, was bei Arabescato deutlich wird. Farbe bekommt Marmor durch die im Kalkstein oder Dolomit ehemals enthaltenen Metallerze. Bei einigen Sorten kommen die farbigen Aderungen durch alte Risse, in denen heißes Wasser mit Mineralien oder Erzen aus dem Untergrund durchfließt. Mit der Zeit verstopfen diese und hinterlassen die mittransportierten Stoffe. Das kann man beim Fire Grey deutlich sehen. Die Kristallrichtung ist dann i. d. R. im rechten Winkel zur Druckrichtung.

Geologische Entstehungsgeschichte

Dieses Zeitalter war auch in der Erdgeschichte etwas Besonderes. Ein Sauerstoffgehalt von bis zu 30 % in der Atmosphäre ließ das Leben explodieren. Libellen mit einer Spannweite von mehr als einem Meter fanden sich in Fossilienlagerstätten aus dieser Zeit. Die Steinkohlewälder des Karbon waren entscheidend für die spätere Industrialisierung Europas. In den Brackwassersümpfen tummelte sich vielfältiges Leben. Schwämme, Korallen, Muscheln und andere "Schalentiere“ lebten und starben. Am Grund war schwefeliges und sauerstoffarmes Wasser und
konservierte die Kalkschalen. Die Urwälder lieferten eine weitere organische Komponente, den Kohlenstoff für die
bituminösen Stoffe, die für die dunkle Farbe verantwortlich sind.

Im Gegensatz zum Grand Antique De Meuse waren die darunter liegenden Schichten aus rotem und grauen Kalkstein
„weich“ und wesentlich leichter zu bearbeiten. Mit dem Ende des Zeitalters des Devon, in dem sich in dem Henngaubecken der rote und graue Kalkstein „abgelagert“ hatte, setzte die Bildung der anthrazitfarbenen und fossilienbesetzten Belgischen Kalksteine an. Vor 345 Mio. Jahren bildeten sich die Schichten im Zeitalter des Karbon. Durch Verdunstung des Wassers bildeten sich mikrokristalline Calzite, in denen die anderen Fossilien und Mineralien eingelagert wurden. Auch Kohleadern sind nicht selten. Zwischenschichten aus Ton, die aus Überschwemmungen stammten, bildeten natürliche Trennlagen zwischen den einzelnen Lagen. Wie beim Jurakalk gibt es für die Architektur brauchbare und weniger brauchbare Schichten. Letztere dienen heute noch zur Zementherstellung. Durch Druck wurde das Wasser „ausgetrieben“ und der feste Kalkstein bildete sich - teilweise unter 180 m dicken, andersartigen Ablagerungen.

Besonderheiten

Abbauort: zwischen Lustin und Namur, Belgien

Anwendungsbereiche

  • Innenbereich trocken
  • Küchenarbeitsplatte
  • Wandverkleidung
  • Bodenbelag
  • Treppe
  • Wärmelampe geeignet
  • Innenbereich nass
  • Dusche
  • Waschtisch
  • Bodenbelag

Die individuelle Eignung des ausgesuchten Steins für Ihr Projekt sollte in einer persönlichen Beratung besprochen werden. Unser MAGNA Beratungsservice steht Ihnen gerne zur Verfügung.