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Verde Guatemala

Metamorphit | Serpentinit

Gesteinsart

Metamorphit

Untergruppe

Serpentinit

Abbauort

Indien

Gesteinsalter

ca. 163 Mio. Jahre

Farbe

Grün

Struktur

Geadert


Gesteinskunde

Das bedarf einer Erklärung, warum ein indischer Stein so genannt wird. Der originale „Verde Guatamala“ war ein Grünschiefer, der bei Passabien in Guatemala abgebaut wurde. Durch den Bürgerkrieg war dieses Material nicht mehr zu bekommen. In Indien gab es ein ähnlich aussehendes Gestein, das aber ein Serpentinit war. Vereinzelte Blöcke waren noch aus Amerika im Handel vorhanden, so dass es zu der kuriosen Situation kam, dass man entweder „Original Verde Guatemala“ oder „Indian Guatemala“ in den Listen hatte. Auch die indische Einordnung in „Green Marble“ ist geologisch falsch.

Gesteinsart Metamorphit: Metamorphit ist die Sammelbezeichnung für Umwandlungsgesteine, die aus verschiedenen alten Materialien durch die Natur zu etwas Neuem geworden sind. haben von allen Gesteinen die „bewegteste Vergangenheit“ und sind das Ergebnis unterschiedlichster Einflußgrößen, wie z. B. Druck, Hitze, Wasser und Geschwindigkeit der Umwandlung. Wasser kann auch eine große Rolle bei der indirekten Umwandlung von Mineralien sein. Wasserdampf mit einer Temperatur > 480° ist chemisch gesehen sehr aggressiv und kann Mineralien innerhalb eines Gesteins verändern oder sogar auflösen. Die freigewordenen Elemente, z. B. Schwermetalle aus Feldspäten, können sich an anderer Stelle wieder anlagern oder in neugebildete Mineralien (Granate im Kashmir White) einbetten. Die derart umgewandelten Gesteine bekommen dadurch völlig andere optische und technische Eigenschaften. Zusätzlich ausgelöste Beanspruchungsarten, wie Auswälzung, Walzung, Fältelung, Pressung und Schieferung steigern die optische Vielfalt in Farbe und Struktur.

Untergruppe Serpentinit: Alte Basalte (z. B. Nero Assoluto India) und Gabbros (z. B. Nero Assoluto Z) sind die Ursprungsmaterialien. Unter bestimmten Temperaturbedingungen (300° - 500°C), hohem Druck und dem Vorhandensein wässriger Lösungen entstehen zuerst kleine Risse in den einzelnen Körnern. Es bilden sich dann die Serpentinkristalle. Auftretende Risse durch die Umwandlung werden durch andere Mineralien gefüllt, die mit dem heißen Wasser mittransportiert und abgelagert werden. Diese Aderungen können weicher oder härter sein als die umgebenden Serpetine. Ob sich noch andere Mineralien „neu“ bilden, wie z. B. Carbonate und mikroskopisch eingelagert werden hängt vom einzelenen Vorkommen ab. Die Farben reichen von meist grünen Hauptfarben bis zu braun und roten Varietäten. Trotz ihrer Härte sind die meisten Serpentinite säureempfindlich. In den meisten Fällen findet eine Aufhellung statt. Bei Verwendung von schwachen
Fruchtsäuren oder Amidosulfonsäure (R183, Möller Chemie, Into Energy – Ecolab) findet kaum eine Änderung der Politur statt.

Geologische Entstehungsgeschichte

Es war der Übergang vom mittleren zum Oberjura auf der Erde. Das Zeitalter des Jura war klimatisch gesehen ein sehr ruhiger Zeitabschnitt. Es war die Blütezeit der Dinosaurier und die Zeit der starken Hebungen und Senkungen des Meeresspiegels ohne Bildung von Eissschilden. Das verursachte auch die Bildung von kleinen Meeresbecken mit steigendem Carbonatgehalt, die zu unseren Jurakalksteinen führten. Besonders zu erwähnen ist, dass in dieser Zeit die Palmfarne dominierten und mit riesigen Schachtelhalmen die Nahrungsgrundlage für die Riesenpflanzenfresser bildeten.

Der indische Kraton (Wurzeln der Erdkruste) entstand vor 2,5 Milliarden Jahren und war Teil des späteren Kontinents Pangäa. Vort 125 Mio. Jahren trennte sich Inden als Insel vom Superkontinent und driftete in Richtung der eutrasischen Platte. Zwischendurch brach noch Madagaskar ab, als die Insel Indien über einen Hotspot driftete, der zu den riesigen Balsaltvorkommen in der Dekkan-Hochebene führte. Der alte Teil transportierte die alten Tiefengesteine mit, die dann eine Umwandlung erfahren haben. Die Auffaltung, die vor ca. 50 Mio. Jahren begann, führte zur Bildung des Aravalli Gebirge und des Himalaya. Die Falten in Rahjastan brachten den Zugriff auf diese uralten Serpentinite.

Besonderheiten

Durch zementäre Lösungen reagieren einige Mineralien mit einer „Quellung“. Wir empfehlen die Verwendung einer rückseitigen Sperrschicht oder einem ähnlichen Voranstrich bei zementärer Verlegung. Reaktionsharzmörtel sind unbedenklich.

Anwendungsbereiche

  • Innenbereich trocken
  • Küchenarbeitsplatte
  • Wandverkleidung
  • Bodenbelag
  • Treppe
  • Wärmelampe geeignet
  • Innenbereich nass
  • Dusche
  • Waschtisch
  • Bodenbelag

Die individuelle Eignung des ausgesuchten Steins für Ihr Projekt sollte in einer persönlichen Beratung besprochen werden. Unser MAGNA Beratungsservice steht Ihnen gerne zur Verfügung.