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Die Nachhaltigkeit von Naturstein

Nachhaltigkeit ist eines der großen Trendworte, wenn es um Kaufentscheidungen des Endkunden geht.
Für uns als MAGNA bedeutet Nachhaltigkeit ein schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Minimierung von Umweltbelastungen vom Blockabbau bis zur Entsorgung.

Wir möchten Ihnen zum sehr komplexen Thema "Nachhaltigkeit bei Naturstein" wichtige Informationen an die Hand geben, um Sie bei Ihren Verkaufsgesprächen zu unterstützen.

Unsere 3 Leitstrategien sind dabei:
1. Konsistenz: naturverträgliche Stoffkreisläufe, hohe Wiederverwertung, Vermeidung von Müll
2. Effizienz: ergiebige Nutzung von Material und Energie
3. Suffizienz: Verringerung von Konsum und Produktion durch langlebige Werkstoffe

Block-Abbau

Naturstein ist ein uraltes Material und ein langsam nachwachsender Rohstoff, der sich als Baustoff in nahezu fertiger Form in der Natur findet. Für seine Herstellung wird keine Energie verbraucht.
Die Abbau-Bedingungen von europäischen Steinen sind meist nachhaltiger, da in diesen Ländern heute fast immer lärmarm mit Seilsägen abgebaut wird und nicht durch Sprengungen. Der in Europa meist vorgeschriebene Terrassenabbau ist umweltschonender und effizienter als der Abbau in Drittländern, wo man einfach in die Tiefe geht.

CO2-Abdruck bei Transport

Den Löwenanteil an CO2-Emissionen beim Material Naturstein macht der Transport aus. Besonders bei optisch vergleichbaren Materialien macht es bei der Kaufentscheidung Sinn auch den CO2-Abdruck nicht außer Acht zu lassen.

Vergleich zwischen einem europäischen und einem chinesischen Material:
Pedras Salgadas aus Portugal
Möglichkeiten des Transports vom Steinbruch bis nach Loitsche:
• Transport per LKW: 173.736 gr/t* (Rohtafeln, Bodenbelag, Blöcke)
• Transport per LKW als Rückfracht (20%): 34.748 gr/t*
Magna nutzt freie LKW-Kapazitäten, indem unsere Spedition Waren nach Portugal bringt und statt einer Leerfahrt Rohtafeln zurück nach Deutschland transportiert.

• idealerweise Schiffstransport + LKW: 30.600 gr/t* (hauptsächliche Blöcke, aber auch Boden)

China Cristal G603
Container von Xiamen nach Loitsche:
• Schiffstransport Xiamen bis Antwerpen 661.164 gr/t*
+ Transport Binnenschiff bis Haldensleben 17.920 gr/t*
+ Transport LKW Reststrecke 2.232 gr/t*
Das macht insgesamt einen Transport-CO2-Verbrauch von 681.316 gr/t* aus.

*Zahlenwerte stammen aus dem Leitfaden "Berechnung von Treibhausgasemissionen in Spedition und Logistik gemäß DIN EN 16258" des Deutschen Speditions- und Logistikverbands

Verarbeitung

• Verarbeitung in Deutschland
Blockverarbeitung in Deutschland macht ökologisch Sinn bei guter Verkehrsanbindung an Schiffstransportwege. Hier hat Magna Naturstein durch den nahe gelegenen Mittellandkanal Vorteile.

• Energieverbrauch in der Produktion
Man benötigt für die Verarbeitung von Naturstein elektrische Energie, deren Erzeugung Ressourcen benötigt. Die Magna in Loitsche nutzt regenerative Energien durch eine der größten Sonnenkollektoranlagen in einem Industriebetrieb und speist jede Menge Solarenergie in das Stromnetz ein. Dadurch verbessert sich die Energiebilanz beträchtlich.

• Der Maschinenpark als Nachhaltigkeitsargument
Seilsägen und Multiblattsägen sind effektiver als die alten Stahlsandgatter, weil weniger Material verloren geht. Auch energetisch sind diese modernen Maschinen von Vorteil, da die Schleifarbeiten weniger Aufwand bedeuten als bei gatterrauen Oberflächen. Das spart jede Menge Energie und Schleifmittel. Darüber hinaus ist Wasseraufbereitung in fast jedem Natursteinbetrieb der Standard.

• Notwendige Energien zur Herstellung von Bodenbelägen inkl. Transport
(Daten aus einem Bericht von Ángela González Campos, Direktorin für Qualität, Arbeitsriskoverhütung und nachhaltige Entwicklung beim CTC.
kg CO2 eq
Feinsteinzeug 16,2
Steinzeug 10,7
Vinyl / Laminat 51,8
Granitfliesen 6,0

• Transporte zum Großhändler und zum Kunden
Der Standardwert von 72 gr/ t ist hier zugrunde zu legen. Auch dabei zeigt sich, dass heimische Verarbeitung lohnend ist.

Reinigung - Materialauswahl und Oberfläche sind entscheidend

• Aufwand an Chemie und Energie
Die Auswahl der Chemikalien und Methoden der Reinigung bestimmen zu mehr als 90 % die Nachhaltigkeit des Materials. Hier sollte besonderes Augenmerk auf die Herstelleranleitungen der Reinigungschemikalien gerichtet werden. Eine Oberfläche, die dreimal im Monat grundgereinigt werden muß um sauber auszusehen, ist nicht nachhaltig. Grundreiniger belasten die Umwelt stärker als Unterhaltsreiniger. Je höher also der Aufwand durch ungünstige Planung des Materials und seiner Oberflächenbeschaffenheit, desto mehr Chemikalien und Wasser werden verbraucht.

• Optische Faktoren des Belags
Je gemusterter ein Belag ist, desto geringer ist die Wahrnehmung von Schmutz. Im Umkehrschluß: Je gleichmäßiger ein Belag ist, desto eher fallen Flecken auf.

• Schmutzanhaftung
Je rauer eine Oberfläche ist, desto mehr Schmutz bleibt daran haften. Ein rauer Belag kann nicht vor der Schmutzanhaftung mittels Imprägnierung geschützt werden. Geschliffene Oberflächen sind schwerer sauber zu halten als polierte und gelaserte Produkte (MAGNA LaserGrip®).

• Trittsicherheit
Jeder öffentliche Belag muß ausreichend trittsicher sein: Je nach Anforderung der Behörden oder Kunden von R9 bis R13. Allerdings gibt es meistens mehrere Methoden einen Belag entsprechend auszurüsten. Nicht immer sind dabei die Oberflächen optimiert.

• Abriebfestigkeit
Es gibt einmal die schleifende Wirkung auf der Oberfläche und es gibt den Effekt von ausgebrochenen Mikro-Teilen. Die Größe und Form der Poren spielt eine wichtige Rolle. Je kleiner der Porenraum ist, desto geringer ist der Verschleiß. Deshalb kann es unter Umständen vorkommen, dass ein weicherer Kalkstein länger hält als ein Granit mit einer ungünstigen Porenradienverteilung.

• Materialauswahl
Im Hinblick auf dieses Anforderungsprofil kann ein Material und eine Oberfläche fachgerecht und nachhaltig ausgesucht werden. Nicht zu vernachlässigen ist ein weiteres ökonomisches Entscheidungsargument: über die Nutzung entstandene Reinigungskosten sind ab einerm gewissen Zeitpunkt höher als die Anschaffungskosten des Belags. Ob das nach drei Jahren oder erst nach 10 Jahren erfolgt, ist dann abhängig von der Planung der Nachhaltigkeit.
NIcht zuletzt ändert sich die Optik jedes Materials durch seine Nutzung: Naturstein patiniert, Keramik läuft sich ab.

Wohnklima

In Bezug auf die Verlustleistung von Heizenergie spielt die Energieeffizienz bei Fußbodenheizungen eine große Rolle. Materialien, die „Luftpolster“ bilden, wie z.B. Laminat, oder Materialien, die eher als Dämmung dienen, wie z.B. Teppich, lassen die notwendige Gesamt-Heizenergie steigen. Es ist zwar für einen geschlossenen Raum immer die gleiche Energie notwendig, aber die Vorlauftemperatur und somit die Verlustleistung an umgebende Materialien ist wesentlich höher.

Für Allergiker sind Natursteine das mit Abstand am besten geeignete Material. Anders als bei Teppich und Laminat (Fugen offen) sind Natursteine keine Insektenhotels.

Sanierungsfähigkeit und kakulatorische Nutzungsdauer

Naturstein hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber Keramik oder Teppichen: Er hat neben dem Betonwerkstein eine hervorragende Sanierungsfähigkeit. Selbst nach 100 Jahren Nutzung kann man den Naturstein aufarbeiten. Auch nachträgliche Änderungen der Optik, z. B. Oberflächen von geschliffen auf poliert oder umgekehrt, sandstrahlen und bürsten sind für Experten machbar. Für Fachunternehmen übrigens eine hervorragende Möglichkeit ihr Portfolio zu erweitern.

Teppich, Laminat und elastische Bodenbeläge entsprechen nicht der Vorgabe von Suffizienz. Die Lebensdauer dieser Belagsmaterialien ist meist auf 10 Jahre begrenzt, wenn man von Edelteppichen absieht. Ein zerkratztes Laminat kann man nur noch entsorgen. Keramik, die sich abgelaufen hat, muß erneuert werden. Die Entsorgung ist dabei kostenintensiv und je nach Material auch nicht einfach.

Entsorgung

Der anhaltende Bauboom in Deutschland spiegelt sich deutlich in der Abfallbilanz wider: Bau- und Abbruchabfälle machen inzwischen etwas mehr als die Hälfte des bundesweiten Abfallaufkommens aus. Tendenz steigend. Deren Entsorgung treibt Bauunternehmen zunehmend Schweißperlen auf die Stirn...

Naturstein ist problemlos in der Entsorgung. Laut AVV (Abfallverzeichnisverordnung) gilt Naturwerkstein als gleichzusetzen mit sauberem Bauschutt. Nicht jeder Kunststein fällt darunter (Bei weniger als 5% nichtwasserlöslichem Kunststoffanteil fällt z.B. Quarzagglo unter Bauschutt.). Richtig teuer wird es bei Kunststoffen wie PVC oder Gußasphaltplatten.

Unser Fazit

Wir empfehlen Natursteine, die kurze Transportwege haben und bei uns gegattert werden. Mit den Materialien aus Deutschland, der Schweiz und Österreich kann man nicht viel falsch machen. Neben den Standardmaterialien aus Spanien oder Portugal sind auch die hochstabilen Gesteine aus Skandinavien besonders nachhaltig. Nicht nur wegen der effektiven Tranportwege, sondern auch wegen ihrer meist sehr hohen Belastbarkeit.

Naturstein ist im Baubereich das nachhaltigste Produkt. Das ist unbestritten, wie auch die Studien des DNV (Deutscher Naturwerkstein-Verband) oder des BIV (Bundesinnungsverband) zeigen.
Nicht jeder Stein zeigt die gleiche Nachhaltigkeit, da vom Abbau bis zur Entsorgung unterschiedlichste Faktoren in die Gesamtbilanz einfließen. Die Faktoren Planung, Nutzung und Reinigung (Energie, Chemie und Effizienz) sind dabei nicht zu vernachlässigen.

Wenden Sie sich bei Planungs- oder Detailfragen gerne an unseren Experten vom MAGNA Beratungsservice

Herbert Fahrenkrog: E-mail: fahrenkrog@magnastein.com oder Tel. 021 22-442 411.