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Hochglanz, Mattglanz, Politur

Poliert oder Politur?
Hartgesteine werden nicht mit einer Politur versehen, sondern nur ausgeschliffen. Bei schwarzen Steinen wird von manchen Lieferanten / Herstellern ein leichtes Wachs aufgetragen, um Kratzer durch den Transport, trotz Zwischenlagen zu vermeiden.

Ist eine Resinierung auch eine Politur?
Definitiv nicht. Bei der Resinierung bleibt nach der anschließenden Oberflächenbearbeitung auf der Schleifstraße nur die Porenfüllung über. Dementsprechend bildet sich keine durchgehende Schicht.

Was hat man früher gemacht?
Im Altertum wurde auch geschliffen, z.B. bei Marmor. Das dauerte wesentlich länger als bei den „weichen“ Gesteinen und man erzielte Hochglanz nur sehr selten. Meistens wurde noch mit Wachsen oder Ölen nachgeholfen.

Ist der Glanz einheitlich?
Definitiv nicht. Es hängt von den enthaltenen Mineralien ab. Die Hauptbestandteile sind meistens:

1. Quarz
Quarz ist ein transparentes Material. Je höher der Schliffgrad, desto durchsichtiger wird er. Dieses Mineral ist indirekt maßgeblich für die Farbe eines Granits. Je höher die Transparenz, desto intensiver können die Farben der darunter und daneben liegenden Feldspäte sichtbar werden. Bei Schleifspuren vermindert sich dieser Effekt und der Grauwert verstärkt sich unverhältnismäßig stark. Der Widerstand gegen eine Bearbeitung ist bei Quarz am höchsten. Die Ritzhärte nach Mohs liegt bei 7,0.

2. Feldspat
Die Farbe eines Hartgesteins hängt fast immer mit dem Feldspat zusammen. Diese große Mineraliengruppe ist die Wichtigste für die Gesteinsbildung in der Erdkruste. Die Mineralhärte liegt meistens zwischen 6 – 6,5.

3. Glimmer
Selten trifft man Hellglimmer (Muskovit) an, wie z. B. im Azul Aran oder Azul Platino. Meistens handelt es sich um Dunkelglimmer, dessen blättrige Struktur erst unter einem Mikroskop erkennbar ist. Die Ritzhärte reicht, je nach Zusammensetzung, von 2,7 bis 3,3. Den erreichten Glanzgrad kann man als Perlmuttglanz bezeichnen.

4. Mafische Mineralien
Der Name Mafite leitet sich von den Hauptbestandteilen Magnesium (Ma) und Eisen (Ferrit) ab. Sie sind die Hauptbestandteile in schwarzen Gesteinen. Die Ritzhärte ist variabel, je nach Zusammensetzung, aber i. d. R. kleiner als 7.

Durch die unterschiedlichen Mineralhärten und erzielbaren Glanzgrade sind die Reflektionseigenschaften abhängig von den einzelnen Kristallen. Auch die „Lage“ der glanzbildenden Schicht ist unterschiedlich. Die „weicheren“ Bestandteile liegen meistens ein kleines Stück tiefer. Sammeln sich bestimmte Mineralien (Quarzadern, Biotitnester usw.) punktförmig oder auch kreisförmig, wie bei Baltic Braun, so entsteht der Eindruck einer „Lücke“. Das kann durch ein Harz gefüllt werden.

Auch bei Quarzagglo ist dieser Effekt erkennbar. Der Quarz steht sozusagen ein Stück höher als das Bindemittel.

Sind satinierte, gebürstete oder angeätzte Oberflächen gleichmäßiger als geschliffene?
Nein, hier gilt genau das Gleiche bei der Unregelmäßigkeit. Die Farbintensität hängt auch von dem bereits beschriebenen Graueffekt ab.

Was sollte man dem Kunden sagen?
Naturstein ist niemals so 100%ig glänzend wie eine hochglanzlackierte Oberfläche.