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Labrador - ein Material, viele Variationen

Der aus Norwegen stammende Labrador ist einer der "Klassiker" der Natursteinbranche. Wir möchten in diesem Newsletter das Gestein und seine Untersorten näher erklären. Der uns bekannte Labrador ist nicht mit dem kanadischen Labradorit, einem Anorthosit zu verwechseln. Die ähnliche Farbgebung hatte vor mehren Jahrhunderten dazu geführt, dass der im Raum Larvik abgebaute Stein den gleichen Namen bekam.

Wie ist der Labrador in Norwegen entstanden?
Die Entstehungsgeschichte ist recht kompliziert. Durch Intrusion, das bedeutet eine Eindringung, einer magmatischen Masse in ein vorhandenes Gestein und anschließender Verwitterung des Deckgesteins kam der Labrador an die Oberfläche. Deshalb sind Abbaukuppeln und -gänge vorhanden. Entstanden sind die um Larvik abgebauten Sorten im Zeitalter des Perm vor ca. 250 Mill. Jahren, als der Superkontinent Pangea noch vorhanden war.

Woraus besteht Labrador?
Hauptbestandteile sind bis zu 90 % Feldspäte, Eisenmineralien, verschiedene Erze und weniger als 2 % Quarz.

Wie entsteht die Farbigkeit beim Labrador?
Die schillernden Eigenschaften der Feldspatkristalle bezeichnet der Mineraloge auch als Pseudochromasie. Das bedeutet, dass die Farberscheinung nicht auf färbenden Substanzen beruht, sondern z. B. auf Reflexion und Beugung von Licht an einem Kristallgitter. Beim Labrador sind es meistens Entmischungen der einzelnen Kristalle, die dann "Lamellen" bilden und das Licht brechen. Bei Opalen oder bei Perlmutt ist das auch anzutreffen.

Was resultiert aus der nicht vorhandenen Farbe?
Was jeder Steinmetz kennt, ist der Umstand, dass jede Platte aus unterschiedlichen Richtungen anders reflektiert. Auch die Lichtquelle an sich kann Unterschiede hervorrufen. Halogenbirnen haben eine anderes Spektrum als Energiesparlampen oder die nicht mehr im Handel erhältliche Glühbirne. Bei der Optik ist es auch wichtig, in welcher Richtung der Block abgebaut und gegattert wird. Dreht man einen Block in die "falsche" Richtung kann das Ergebnis recht "farblos" werden.

Was ist typisch für Labrador?
Je nach Zusammensetzung und Enstehungsgeschichte kann es vorkommen, dass um die Kristalle eine kleine andersfarbige "Umhüllung" existiert. Diese ist meistens auch etwas weicher und liegt minimal tiefer. Kleine Poren oder Kristallausbrüche können je nach Kristallform nicht immer vermieden werden.

Welche Untersorten gibt es bei der Magna?
Emerald Pearl: schwarz-grünlich
Classic: mittelblau
Silver: großer Silberanteil
GT: schwarz-brilliant
Royal Pearl: grünlich silber
Labrador Blue Antique: Bräunlich blaugrau

Was ist bei der Verlegung zu beachten?
Grundsätzlich sind alle Sorten sehr dicht, so dass rein zementäre Systeme bei Bodenbahnen und Fliesen keineausreichende Anhaftung besitzen. Hier sind kunststoffvergütete Flexkleber wesentlich besser geeignet. Die Frage, ob man Labrador Fliesen ausrichten muß, ist eine ewige Streitfrage unter Steinmetzbetrieben, Endkunden und Gutachtern. Da die Optik u. a. von der Richtung der Lichtquelle abhängt, ist das in einem Rohbau recht schwierig zu entscheiden. In einem bestehenden Bad auf kleiner Fläche ist es durchaus machbar. Bei großen Flächen ist es unserer Meinung nach nicht realisierbar.

Welche Fugmaterialien sollten verwendet werden?
Grundsätzlich diejenigen, die vom Hersteller ausdrücklich für hochdichte Materialien, wie Labrador freigegeben sind. Dazu gehören i. d. R. Flexfugen für Naturstein.

Was ist bei der Zementschleierentfernung zu beachten?
Labrador reagiert auf Salzsäure und Phosphorsäure je nach Anwendung allergisch. Risikominmiert ist die Amidosulfonsäure (z. B. Into von Ecolab, R89 von Möller Chemie).

Was sollte für die Reinigung empfohlen werden?
Um keine Ablagerungen zu bilden, die die Brillianz der Optik stört, sollten rückstandsfreie Reinigungssysteme verwendet werden. Bei Küchenarbeitsplatten wären das z. B. Glasreiniger und Mikrofasertuch, für den Boden wären es Alkoholreiniger und Mikrofaserbezüge.