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MAGNA meets Keramik

oder die Zeichen der Zeit erkennen

Viele Berufe haben sich vom Steinmetz abgespalten und sind eigene Berufe geworden, Maurer wurde 1936 Lehrberuf. Auch der Pflaster kam historisch aus dem Naturstein. Der Fliesenleger, seit 1935 eineigener Beruf stammte teilweise aus dem Steinmetzhandwerk und teilweise aus dem Bereich der Ofenbauer (Hafner). Jeder der Berufe hatte eigene Regelungen, Materialien und Aufgabenbereiche. Das hat sich in den letzten fünf Jahren drastisch geändert. Die Bereiche Küche, Galabau, Wellness werden von allen drei Berufsgruppen überschneidend bedient durch die keramischen Werkstoffe. Ein gutes Beispiel dazu ist die Terrasse.

Keramik als Steinmetz bearbeiten?
Keramische Werkstoffe wurden vor Jahren in der Küche höchstens für Fliesenliebhaber als billige Alternative zu Natursteinen angesehen. Auch der Fliesentisch der 70er–80er Jahre war nur eine Alternative zu teurem Naturstein. Die in diesem Jahrtausend immer größer werdenden Formate ließen erahnen, dass dann in absehbarer Zeit Rohtafeln erhältlich waren. NEOLITH® wurde dann schon sehr früh ein Partner der MAGNA. So wie die Steinmetzen in den früheren Jahren Märkte aus mannigfaltigen Gründen an angrenzende Gewerke „verloren“ hatte, ist jetzt die Chance genau mit diesen Materialien wieder Marktanteile zurückzugewinnen und sogar neue Märkte erschließen. Wer nicht auf solche Marktwechsel rechtzeitig reagiert, dem wird es wahrscheinlich wie Kodak oder Nokia gehen.

Durch die Größe der keramischen Platten und die Materialstärke sind sie ideal für die Bearbeitung mit Natursteinmaschinen. Bei Küchenarbeitsplatten ist Keramik längst etabliert, ebenso wie Terrassenplatten.
Sicher wird dabei der Naturstein teilweise verdrängt, aber der größte „Verlierer“ ist das Holz und ähnliche Materialien, wie WPC oder Betonwerkstein.

Was können wir von Fliesenlegern und Galabauern lernen?
Die Zeichen der Zeit sind nicht nur die Materialien, sondern auch etwas, was viele Steinmetze jahrelang nicht beachtet haben: Die Präsentation, der Lagerplatz und der Ausstellungsraum.

Was sollte man beachten?
Erfolgreicher Verkauf erfordert einen Wohlfühlraum. Nicht wenige „Büros und Ausstellungen“ sind eher eine vollgestellte Abstellkammer, die das Kundenauge ablenkt und verwirrt. Minimalismus oder ein aufgeräumter Eindruck sind verkaufsfördernd. Auch die Art der Produkte ist entscheidend. Wer sowohl Grabmal als auch den Baubereich abdeckt, sollte vielleicht mal darüber nachdenken, diese Bereiche auch räumlich und ausstellungstechnisch zu trennen. Wer möchte sich schon über ein Badezimmer Gedanken machen, wenn vor dem Fenster Grabsteine stehen? Kleinigkeiten, wie Mitarbeiter mit einheitlicher Kleidung (ohne Schmuddellook), dass der Kunde von jedem Mitarbeiter, sei es beim Staplerfahren, schleifen oder an der Maschine automatisch begrüßt wird, dass der Kaffee nicht in einer Industrietasse serviert wird, sondern mit „gutem Geschirr“ (wäre auch eine Möglichkeit Omas Sammeltassen zu verwenden), ein Besprechungstisch mit Tischdecke usw. Dazu gehört auch das Gäste-WC. Wenn das schmuddelig aussieht oder noch einen 50er-Jahre-Charme verbreitet, dann darf man sich nicht wundern. Mit Klettsystemen kann man sogar die Wandbeläge je nach Trend schnell neu verkleiden. Das spart Geld, Kosten und ist Innovativ.

Die Außenbereiche optimieren aber wie?
Dass die Rohtafeln sortiert stehen sollten, der Abstand zwischen den Böcken ausreichend ist, so dass sogar „kräftige“ Personen problemlos sich die ganze Platte ansehen können ohne den Anzug oder das Kleid mit Staub zu beschmutzen. Unebene Bodenflächen sollten vermieden werden, damit auch Stöckelschuhe kein Verkaufshindernis sind. Möglichst viel „geordnetes Grün“ platzieren. Die Palette reicht von einem kleinen Kräutergarten im Eingangsbereich bis zu Pflanzkübeln. Wichtig ist die sichtbare Ordnung, ob spießig oder Feng-Shui. Emperor®–Keramik und Naturstein in verschiedenen Optiken auf Stelzlager oder Splitt können ebenfalls recht schnell ausgetauscht werden. Damit kann man sogar eine Musterfläche für den Kunden arrangieren, sozusagen als Wechselausstellung.

Wettbewerbsfähig bleiben bei keramischen Werkstoffen durch Großfliesen
Vorab, was ist mit den neuen Anbietern?

Wie bei Naturstein wird es immer Billigmaterial und Topmaterial geben. Die Drucktechnik lässt fast jede Optik zu, allerdings in unterschiedlichsten Qualitäten. Von Natursteinimitat, das aussieht wie eine gedruckte Wandtapete bis zum Topmaterial NEOLITH® und EMPEROR® mit hochauflösender Optik, die selbst bei naher Betrachtung nicht vom Original zu unterscheiden sind.
Auch das Trägermaterial ist bei NEOLITH® und EMPEROR® durchgefärbt im Hauptfarbton, was Billiganbieter nicht anbieten, geschweige von einer durchgehenden Struktur wie bei NEOLITH® Pierre Bleue.

Jeder, der mal mit 2-lagigem Feinsteinzeug eine Gehrung anfertigen musste, wird den Unterschied schnell erkennen, geschweige denn von den Problemen an so einem Schichtmaterial eine Kante zu schleifen und zu fasen und dann dem Kunden erklären, warum man nun eine rote oder graue Farbe an den Stellen hat, wo nachgearbeitet wurde.

Gibt es auch andere Größen als die Rohtafeln um den Verschnitt zu minimieren?
Verschnitt zählt zu den teuersten Details bei neuen oder exotischen Materialien. Früher war das wesentlich einfacher. Man hatte ca. 10 Standardsorten und drei Oberflächen, poliert, Gatter und geflammt. Geschliffen wurde auf dem Wandarm, der früher in jedem Betrieb zu finden war. Das hat sich drastisch geändert. Bei Naturstein haben wir heute wesentlich mehr Auswahl und dann noch die verschiedensten Oberflächen. Meistens dauert es Jahre, bis man die Reststücke verwenden kann.


Wie sieht das bei NEOLITH®–Keramik aus?
Auch hier ist der relativ schnelle Wechsel der Dekore bei mehreren Oberflächen sichtbar. Im Küchenbereichmacht das gute Maß der Rohtafeln eine Verschnittminimierung gut möglich. Im Badezimmer sieht das oft anders aus, da sich die Duschwände nicht an das 60er Küchenmaß halten.

Wie kann der Verschnitt im Bad optimiert werden?
Dazu hat NEOLITH® ein Programm von Fliesen und Großfliesen passend zu den Duschtassen im Portfolio.
Dadurch reduzieren sich die Materialkosten drastisch.


Welche Formate gibt es (Stand 10/2018)?
Fliesen

260 x 150 cm | 150 x 150 cm | 120 x 120 cm | 150 x 75 cm | 120 x 60 cm | 75 x 75 cm | 60 x 60 cm in 6 mm

Großfliesen
360 x 120 cm | 320 x 150 cm in 6 mm

Duschtassen
23/25 mm: 120 | 140 | 160 | 180 | 200 x 70/80 cm | 90/100 cm

Besonders das Fliesenmaß „260 / 150“ cm ist für Standardduschen mit dem Duschwannenmaß 70 / 70 cm bei 250 cm Höhe ideal. Statt einem Verschnitt bei der Rohtafel von bis zu 20 % bei diesem Maß ist dann nur noch ein Verschnitt von 4 % zu kalkulieren. Zudem die qm–Preise der Fliesen geringer sind als die der Rohtafeln.

 

Ist die Verarbeitung anders?
Nein, es ist die gleiche Qualität, wie bei den Rohtafeln. NEOLITH® ging sozusagen den umgekehrten Weg, von der Rohtafel zur Fliese, statt zu versuchen die Fliesen zur Rohtafel zu strecken. Die Platten sind immer in der Hauptfarbe durchgefärbt, so dass man sogar Waschtische daraus fertigen kann.

Welchen Vorteil hat man noch?
Durch den geringeren Verschnitt fallen auch weniger Entsorgungskosten an, ein Faktor, der immer mehr in die Kalkulation mit eingreift.

Welche Marktchancen ergeben sich daraus?
So wie die Fliesenleger in den Natursteinbereich gekommen sind, können die Steinmetze in den keramischen Bereich gelangen. Hier ist der Vorsprung auch in der Maschinentechnik zu sehen. NEOLITH® bietet als „Allformat“-Hersteller die höchste Bandbreite an Materialien und Formaten, was für eine wettbewerbsfähige Kalkulation im Wellness- und Badbereich die Grundbedingung für ein erfolgreiches Unternehmen ist.

Gibt es noch besonderes im Bad zu beachten?
Definitiv ja. Der Newletter über die Duschtassen hat doch gezeigt, dass auch wir nicht immer alles gut genug erklärt haben. Die Duschtassen von NEOLITH® sind genauso einzubauen, wie eine aus Metall oder Plastik. Als Abdichtung kann man handelsübliche MEPA Dichtbänder nutzen. Es sind keine „gestückelten“ Platten, die zwei
Abdichtungsebenen benötigen. Wir sind dabei, ein kleines Video als Einbauhilfe zu erstellen.
Versicherungstechnisch ist es auch vorteilhaft, da wie bereits beschrieben, die Duschtasse als „angeschlossenes“ Bauteil gilt und nicht als reiner Belag neben dem Anschluss. Durch die einteilige Wannenbauweise sind Fugenschäden und daraus resultierende Undichtigkeiten nicht möglich.