Metallabrieb auf Küchenarbeitsplatten
Neben falschen Methoden zur Reinigung von Küchenarbeitsplatten gibt es durchaus Schmutze, die schlecht oder überhaupt nicht chemisch entfernbar sind. Dazu gehört der Abrieb von Metallen.
Woher kommt der Abrieb?
Bei der Montage sind es vor allen Dingen Richtlatten oder Wasserwaagen aus Aluminium, die unliebsame Spuren hinterlassen können. Besonders bei den Lupisten (das sind die Kunden, die danach alles mit der Lupe
absuchen) werden auch noch die allerkleinsten Rückstände bemängelt.
Die bei Gasherden beliebten Aluminiumtöpfe sind „rückständiger“ als Edelstahl von Kochtöpfen der Elektroherde. Es reicht oft aus, die gespülten Töpfe über die Platte zu ziehen. Ceranfeldschaber sind oft aus Kupfer um keine Kratzer auf dem Kochfeld zu hinterlassen. Deshalb benutzen einige Kunden diese Werkzeuge auch um verkrustete Schmutze von einer Arbeitsplatte zu entfernen.
Was waren für den Beratungsservice die skurrilsten Fälle?
Ja, es gibt merkwürdige Fälle. Eine „emanzipierte Familienmanagerin“ beschwerte sich, dass sie jedes Mal, wenn sie Brote für ihre Kinder machte, die Platte aufwendig grundreinigen musste. Die Platte ist nicht pflegeleicht, wie man ihr versprochen hatte. Schuld daran war nicht die Platte, sondern die Vorgehensweise.
Alufolie unter den Teller gelegt, Brot auf dem Teller zubereitet, Teller weggenommen, Brot auf die Folie und eingepackt. Dabei wurde dann das Aluminium auf der Platte an kleinen Druckpunkten (Tellerrand) auf der Platte bewegt. Die Kundin ließ sich nicht von ihrer Vorgehensweise abbringen und schimpfte auf die Arbeitsplatte, die nicht selbstreinigend ist. Der andere skurrile Fall war eine Mängelanzeige, dass Bleistiftstriche auf den Außenfensterbänken nicht mehr weggingen. Es waren keine Bleistiftstriche, sondern Kupferabrieb. Die Ehefrau hatte den Vogelkot mit einem
Ceranfeldschaber entfernt und Striche hinterlassen.
Welche Rolle spielt die Oberflächenrauigkeit?
Ganz klar gilt auch hier die alte Regel: „Je rauer die Oberfläche ist, desto mehr bleibt hängen“. Bei polierten Oberflächen ist es seltener als bei geflammten und gebürsteten.
Spielt es eine Rolle ob die Oberfläche aus „Hartgestein“, Quarzagglo oder Keramik ist?
Definitiv nicht, wie man an den Bildern leicht erkennen kann (Alufolie zerknüllt und abgerieben). Die Grundfarbe (hell oder dunkel) und die Oberfläche fließen als Einflussfaktoren ein. Kommt dann noch Schmutz in Form von Ablagerungen aus Spülmitteln mit Fettresten (Schmutzpolitur) hinzu, wird dieser Effekt sogar größer.
Kann man den Abrieb chemisch entfernen?
Ja, aber meistens ist der Stein danach auch nachhaltig geschädigt. Bei Aluminium ist die Oxidschicht sehr beständig, das Metall an sich weniger. Mit Kalilauge oder aggressiven Säuren sollte man besser nicht an die Werkstoffe gehen. Am einfachsten ist es „Mechanik“ zur Entfernung zu nutzen.
Was kann man als Mechanik nutzen?
Die Hausfrau wird eher nach dem Topfschwamm greifen, der mit Korund bestückt ist. Dann entstehen die in Fachkreisen als „Olympische Ringe“ bezeichneten typischen kreisförmigen Schleifriefen. Der Fachmann nimmt schlichtweg Ceranfeldscheuermilch, den Putzstein oder ähnliche Produkte um die Spuren zu entfernen. Dazu ein Mikrofasertuch. Mit leicht kreisenden Bewegungen mit wenig Druck das Tuch führen.
Kann ich die Entfernung üben?
Ja, wir haben dazu zerknüllte Alufolie über die Oberfläche gerieben und dann eine Entfernung versucht. Mit Helios Brilliant (Profiware), Sidol Stahl und Ceran und dem Peeling – Cleaner von Möller hat es funktioniert, aber der notwendige Druck war unterschiedlich. Deshalb sollte man mit dem Produkt seiner Wahl erst einmal in der Werkstatt üben.