Richtig reinigen
Reinigung ist ein großes Thema. Dass mit unserem Reinigungsset alle typischen Küchenschmutze entfernbar sind, haben wir in den letzten Monaten x-mal bewiesen.
Ein Beispiel: Eine Küchenarbeitsplatte aus Compac „Cement“, Oberfläche geledert. Die Kundin bemängelte, dass die Platte immer fleckiger wurde und auch der Steinmetz bekam sie nach längerem Putzen und Schrubben auch nicht mehr sauber.
Selbst unser Reinigungsset würde nicht funktionieren. „Wenn man morgens Brote fertigmacht, sind die Margarineflecken nicht mehr entfernbar“ war das Erste was mir vorgeworfen wurde. Ich bat um etwas Margarine und habe dann einen ca. DIN A4 großen Bereich damit „eingeschmiert“. Die Augen der Hausfrau zeigten deutlich „das bekommt er nicht mehr weg, wir bekommen einen neue Platte“. Um nicht den Eindruck zu erwecken, meine Chemikalien sind anders, habe ich das vorhandene Reinigungsset benutzt. Tuch gefaltet, Glasreiniger drauf und in einem „Zug“ über die halbe Margarinenfläche gewischt. Ergebnis: alles war sauber, auch die alten Flecken waren weg. Da war dann auch die Kundin sprachlos und der daneben stehende Ehemann hocherfreut. Die Platte war sehr schnell sauber und blieb natürlich auch eingebaut. Der Fehler war die falsche Handhabung des Mikrofasertuchs. Deshalb haben wir uns entschlossen, einen Newsletter zum Thema „Private Küche reinigen“ bei nicht polierten Oberflächen zu schreiben.
Einige Kunden verwechseln immer noch „Pflegeleicht“ mit „Selbstreinigung“. Auch dass raue Oberflächen mehr Aufwand in der Reinigung bedeuten als polierte, ist vielen noch unbekannt.
Zwei Gegebenheiten sind entscheidend: Fleckempfindlichkeit und Schmutzanhaftung
Die Fleckempfindlichkeit ist nur abhängig vom Material, unabhängig von der Oberfläche. Alle kennen Padang Hell. Selbst bei polierter Oberfläche nimmt dieser Flüssigkeiten schneller als ein Löschblatt auf. Ein spaltrauer Alta Quarzit nimmt hingegen nur homöopathische Wassermengen auf, trotz rauer Oberfläche. Mit Imprägniermitteln kann man das Wasseraufnahmeverhalten verändern.
Die Schmutzanhaftung ist nur abhängig von der Oberfläche, unabhängig vom Material. Gesandstrahlter Quarzagglo hat keine Fleckempfindlichkeit, aber durch die vergrößerte Oberfläche eine starke Schmutzanhaftung. Ein Imprägniermittel kann das nicht ändern. Betrachtet man gelederte oder geschliffene Oberflächen durch ein Mikroskop, wird man feststellen, dass in den „Tälern“ der Schmutz eher sitzt. Mit einem Putzlappen kommt man aber nicht in die Täler hinein, mit der richtigen Mikrofaser aber doch. Wenn jetzt noch fettiger Schmutz mit Spülmitteln ins Spiel kommt, hat man in den „Tälern“ eine hartnäckige Kruste produziert, die auch noch meist klebrig ist.
Das gilt auch für Metallabrieb. Die Messer oder die Töpfe schleifen über die Bergspitzen und hinterlassen metallischen Abrieb. Mit Scheuermilch muß man diese Metallreste entfernen.
Die Hausfrau ist selten eine Reinigungsexpertin, die die Zusammenhänge kennt. Deshalb haben wir mal das haushaltstypische Equiqment unter die Lupe genommen.
Reinigung für nicht polierte Küchenarbeitsplatten aus Hartgesteinen und Quarzagglo
Putzen ist Schmutzverteilung, Reinigung ist Schmutzentfernung.
Wie in jedem Handwerk sollte man sein „Handwerkszeug“ genau kennen, bevor man mit der Arbeit beginnt. Wir haben mal Wissenswertes zum Thema Reinigung in der privaten Küche zusammengetragen, besonders für nicht polierte Oberflächen. Allgemein ist bekannt: Je rauer die Oberfläche, desto mehr Zeit benötigt man für die Schmutzentfernung
Pflegeleicht heißt nicht selbstreinigend!
Reinigung ist die Schmutzentfernung, Pflege ist das bewußte Hinterlassen von Rückständen. Quarzagglo hat keine kapillaren Porenräume und benötigt deswegen auch keine pflegenden Mittel. Das bedeutet aber nicht, dass die Oberfläche selbstreinigend ist. Besonders in der Küche ist regelmäßige und gründliche Reinigung der Arbeitsfläche notwendig, da die Arbeitsplatte meistens direkten Kontakt mit den Lebensmitteln hat. Das bedeutet aber nicht, dass permanent desinfiziert werden muß. Naturstein ist kapillar und kann, je nach Gestein mehr oder weniger fleckempfindlich sein.
Das Spültuch, Keim- und Schmutzverteiler Nr. 1
Viele Hausfrauen benutzen immer noch das Spültuch um nach der Geschirr- oder Topfreinigung über die Arbeitsflächen zu wischen. Besser kann man Keime nicht verteilen. Durch die Fasern ist die Oberfläche wesentlich größer als bei einem Schwamm, getränkt mit Spülmittel, fettigen Schmutzen und sonstigen unappetitlichen Zugaben. Kein Hygienebeauftrager würde das durchgehen lassen. Man kann Arbeitsplatten damit nur putzen, aber nicht reinigen.
Was für Mikrofasertypen sind geeignet für Arbeitsplatten?
Hier gibt es sehr große Unterschiede in der Schmutzaufnahme und der mechanischen Effektivität. Das in unserem Reinigungsset enthaltene Tuch ist eine sogenannte „Schlingenmikrofaser“. Hierbei sind die „Häkchen“ eingewebt. Durch das umgebende Gewebe, das ähnlich aussieht wie ein Frotteestoff haben diese Tücher ein hohes Schmutzrückhaltevermögen. Je nach Qualität kann es zwischen 50 und 500 mal gewaschen werden, bis es „verbraucht“ ist.
Bei „glatten“ Mikrofasertüchern werden die „Häkchen“ mit Wasser und Hochdruck zwischen die Gewebeteile eingeschossen. Die Nutzungsdauer und Wäschefestigkeit ist dadurch wesentlich kleiner als bei der Schlingenware. Diese Tücher sind eher geeignet für Bereiche mit wenig Schmutz, wie z. B. die Innenseiten der Fenster. Je nach Ausgangsmaterial und Anzahl der Mikrofasern / m² kann es durchaus passieren, das Kalkstein, Schiefer, Marmor aber auch Edelstahl oder Lack Schleifspuren bekommen. Unser Mikrofasertuch gehört dazu. Hartgesteine und Quarzaggglo sid dagegen resistent.
Wie benutzt man ein Mikrofasertuch effektiv?
Das Tuch wird auf ein Viertel zusammengefaltet und dann noch einmal falten, so dass eine Art „Wurst“ in der Hand liegt. Dadurch erreicht man mehreres. Die Anzahl der Seiten erhöht sich und man kann durch die Form einen gleichmäßigen Druck ausüben. Nasse Mikrofaser nimmt weniger Schmutz auf als feuchte Tücher.
Wir haben dazu einen Versuch mit der gelederten Oberfläche gemacht. Ein ca. DIN A4 großer Bereich wurde mit Margarine „beschmiert“. Wir haben dann unseren Glasreiniger aus dem Reinigungsset draufgesprüht und kurz einwirken lassen. Dann das gefaltete Tuch in einer Richtung über die Hälfte drüber gezogen. Weg war der Schmutz. Dann das Tuch umgedreht und auf der anderen Seite wiederholt. Mikrofaser nimmt Schmutz in einer Richtung auf. Das bedeutet, wenn man „Hin und Her“ wischt, wird der Schmutz beim „Hin“ aufgenommen und beim „Her“ wieder teilweise abgegeben. Mit dieser Methode bekommt man fast alle fettigen oder wasserlöslichen Schmutze von poliertem, gelederten oder gebürsteten Oberflächen entfernt.
Spülmittel „verkleben“ die Mikrofasern und verhindern die Aufnahme von Schmutz, bzw werden auf der Arbeitsplatte abgelagert.
Wie sieht das bei Scheuerschwämmen aus, die sind doch aus Plastik, oder?
Jein. Die gelbe Seite ist tatsächlich nur ein weicher Schwamm. Die andere Seite ist wesentlich gefährlicher. In die Kunststofffasern sind Schleifkörper eingearbeitet, genauso wie bei Schleifpapier. Es gibt einen Farbcode dazu.
Weiß: Keine Schleifkörper enthalten, keine Kratzer an Armaturen oder QA
Rot: sehr feines und wenig Schleifpulver, selten Kratzer bei Marmor und Lack
Grün: viel aber feines Scheuerpulver. Edelstahl, Marmor, Lack kann verkratzen
Braun: größere Schleifkörner, Kratzer auf Metall, Marmor, Lack garantiert
Schwarz: Viele und große Schleifkörner, Je nach Hersteller kann Agglo auch angegriffen werden. Wir haben sogar ein Produkt gefunden, das statt Korund sogar Scheuersand enthielt. Damit kann man auch Granit verkratzen.
Edelstahlschwämme und Stahlwolle sind auch stark unterschiedlich?
Genau, es gibt zwei Typen.
Einmal reiner Edelstahl ohne Zusätze. Diese sind für alle Hartgesteine und Quarzagglos geeignet, wenn diese poliert sind. Bei unpolierten Oberflächen können Metallspuren zurückbleiben. Auch Edelstahl kann rosten, deshalb nie länger auf einer Arbeitsplatte liegen lassen.
Der zweite Typ hat wie die Plastikschwämme Zusätze. Das können Schleifkörper oder Reinigungsmittel sein.
Die Eignung ist einfach zu erkennen. Ist ein Metallschwamm für Ceran®-Felder freigegeben, kann damit auch Hartgestein und Quarzagglo gereinigt werden. Aber Achtung: Bei nicht polierten Oberflächen kann es passieren, dass durch die Härte der enthaltenen Mineralien Metallabrieb auf der Oberfläche verbleibt und rosten kann.
Kann man Ceranfeldhobel auf Quarzgglo einsetzen?
Wie bei den Stahlwollen ist der Einsatz bei poliertem Quarzagglo kein Problem, wenn man den Hobel absolut waagerecht aufsetzt. Hier gibt es Varianten in der Materialhärte, die auch Quarz anritzen können. Bei rauen Oberflächen ist natürlich die Gefahr, dass Metallabrieb „hängenbleibt“, generell wesentlich größer.
Kann man auch Scheuerbürsten (Wurzelbürste) benutzen?
Ja, sogar problemlos, aber der Nutzeffekt ist relativ klein bei relativ glatten Oberflächen. Die Borsten rutschen über die geschliffenen Oberflächen und führen eher zur Muskelbildung als zur Sauberkeit. Bei geflammten und gebürsteten Natursteinen sind sie nützlicher. Uns sind keine Haushaltsbürsten bekannt, die mechanische Schäden an Quarzagglo oder Hartgesteinen erzeugen.
Scheuermittel sind gefährlich?
Auch hier gilt der Satz: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“. Auf den Mitteln ist immer beschrieben, wofür sie freigegeben sind. Alle Scheuermittel, die für Ceran®kochfelder geeignet sind, können auch bei Agglo verwendet werden. Quarzscheuerpulver zerstört die Oberflächen.
Um Metallabrieb durch die Verschiebung oder Nutzung von Messern, Töpfen von der Oberfläche zu entfernen, benötigt man ein wie beschrieben gefaltetes glattes Tuch. Mit langsamen Bewegungen in zwei Richtungen werden die Metallreste „abgeschliffen“. Schnelle Bewegung mit wenig Druck bewirkt kaum etwas.
Welche Reinigungsmittel kann ich neben dem Reinigungsset noch benutzen?
Man benötigt eigentlich nur zwei Mittel.
1) Einen sauren Reiniger, wie Bref Power Reiniger zur Kalkentfernung
2) Eine Scheuermilch, wie Sidol Stahl & Ceran® für Metallabrieb
Wie reinigt man effektiv?
In unserem Reinigungsset ist alles für die tägliche Reinigung enthalten, die bei richtiger Anwendung den typischen Küchenschmutz entfernt. Lediglich bei Metallabrieb braucht man die Scheuermilch und für die Kalkentfernung den sauren Reiniger.
Was sind typische ungeeignete Produkte für Quarzagglo?
Spülmittel, Backofenreinger, Chlorbleichlauge (Domestos®), Salzsäure, Batteriesäure, Mossentferner auf Kalilauge usw. Lesen Sie vor Gebrauch immer die Sicherheits- und Anwendungshinweise bei Chemieprodukten.