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Anröchter Dolomit

Sedimentit | Kalksandstein | Grünstein

Gesteinsart

Sedimentit

Untergruppe

Kalksandstein

Abbauort

Deutschland

Gesteinsalter

ca. 90 Mio. Jahre

Farbe

Grün

Struktur

Gewolkt


Gesteinskunde

Gesteinsart Sedimentit: In der Sedimentologie, einem Teilbereich der Geologie, bezeichnet man Ablagerungsgesteine (Sedimentite), die ganz oder überwiegend aus Calciumcarbonat bzw. Calcit und Aragonit (beide CaCO3) bestehen, als Kalkstein. Sie sind verfestigte Ablagerungen, manchmal durch ineinander gewachsene Kristalle oder durch ein Bindemittel. Wasser hat die Eigenschaft Kalk zu lösen und auch wieder abzugeben. Das ist in jeder Tropfsteinhöhle zu sehen. Aber auch die römische Wasserleitung nach Köln auf der linken Rheinseite zeigt im Inneren dicke Ablagerungsschichten aus Kalkstein. Solche Kalksteine bezeichnet man als Sinterkalke. Nach der Römerzeit wurden die Ablagerungen der römischen Wasserleitung nach Köln sogar als Naturwerkstein genutzt. So bestehen die Säulen am Pallas der Wartburg bei Eisenach aus Sinterkalk, der sich in der Eifelwasserleitung nach Köln gebildet hat. Selbst im Dom von Roskilde in Dänemark kam dieses Material zum Einsatz, was wohl der nördlichste Einsatzbereich ist.

Untergruppe Kalksandstein: (oder geologisch genauer: Sandiger Kalkstein)
Die Abgrenzung zu Sandsteinen mit carbonatischer Bindung oder Kalksteinen ist fließend. Die Einstufung als sandiger Kalkstein erfolgt bei Anröchter Grünstein durch den Kalkanteil von ca. 43% und einem Sandanteil von 31%. Der farbgebende Anteil von Glaukonit beträgt ca. 21 %. Wie alle Kalksandsteine reagiert er negativ auf Tausalz.

Geologische Entstehungsgeschichte

In der Kreidezeit waren die Pole eisfrei und sehr warm. Die Dinosaurier konnten sogar in hohe oder südliche Breiten vordringen. Der Meeresspiegel war im Vergleich zu heute sehr hoch. Die größten Landlebewesen der Erde stammen aus dieser Zeit. Der Begriff „Titanosaurier“ aus der Gruppe der Sauropoden bezeichnet diese bis zu 60 t schweren Tiere. Baumfarne, Ginko, und Nadelbäume waren die Hauptnahrung dieser Riesen. Es war aber auch die Zeit der riesigen Ammoniten, die im Meer auf einen Durchmesser bis zu 180 cm kamen.

In einem riesigen Flachwassermeer lagerten sich Kalkschlamm und Sand ab, die sich durch Druck verfestigten. Kleine Fossilien von Muscheln kamen hinzu. Aus dem umgebenden Festland wurde neben dem Sand auch das Mineral Glaukonit eingebettet, das entweder aus eingespültem Biotit stammte oder bei Anröchter aus Kotpillen von kleinen Organismen, die im Wasser ausgeschieden wurden. Das sorgte für die grüne Farbe. „Eisenknubbel“ sind auch oft anzutreffen. Bleibt der pH-Wert alkalisch, hat das keine Auswirkungen.
Die abbaubaren Bänke mit einer Mächtigkeit von ca. zwei Metern liegen unter einer Mergelschicht, die bis zu 30 m betragen kann. Dieser Mergel ist ein Rohstoff für die Zementindustrie.

Besonderheiten

Abbauort: Anröchte, Deutschland

Verwendungsmöglichkeit: Anröchter wurde und wird seit vielen Jahrhunderten für alle möglichen Verwendungszwecke benutzt. Die enthaltenen Eisenanteile führen, besonders bei Materialstärken unter 10 cm zu Ausbrüchen und punktuellen Verfärbungen. Wir empfehlen deshalb den trockenen Innenbereich. Diese Rosterscheinungen sind zwar selten, können aber vorkommen.

Anwendungsbereiche

  • Innenbereich trocken
  • Küchenarbeitsplatte
  • Wandverkleidung
  • Bodenbelag
  • Treppe
  • Wärmelampe geeignet
  • Innenbereich nass
  • Waschtisch

Die individuelle Eignung des ausgesuchten Steins für Ihr Projekt sollte in einer persönlichen Beratung besprochen werden. Unser MAGNA Beratungsservice steht Ihnen gerne zur Verfügung.