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Lose Verlegung von EMPEROR® Outdoorkeramik

Splitt, Perlkies oder Stelzlager

Warum lose Verlegung?
Die Entscheidung für eine lose Verlegung kann mannigfaltige Gründe haben. Sie hat viele Vorteile und Nachteile, die wir allerdings nicht so genau unter die Lupe nehmen wollen. Wir gehen davon aus, dass die Unterkonstruktion (Frostschutzschicht, Betonplatte usw.) für den Verwendungszweck geeignet ist und nicht mit PKW befahren wird.

Welche Variationen gibt es?
1. Splittverlegung
Die am meisten gebrauchte Verlegemethode ist die reine Splittverlegung. Anders als bei Naturstein besteht bei EMPEROR® Outdoorkeramik keine Gefahr von Feuchteflecken oder durch das Material durchziehenden Verfärbungen. Die Palette der möglichen Splitte ist dadurch wesentlich einfacher. Grauwacke, Granit, Kalkstein und Recycling Glassplitt sind da als Beispiel zu nennen.

Welche Regeln gelten?
Bei allen Arbeiten gelten die gültigen DIN-Normen, Flachdachrichtlinien bzw. ZDB-Merkblätter. Bitte beachten Sie die Gegebenheiten vor Ort und sprechen Sie mit Ihrem Materiallieferanten.

Welche Vorarbeiten sind notwendig?
Nicht tragende Bodenschichten (Mutterboden) müssen ca. 25-50 cm ausgehoben werden. Danach wird die Fläche mit einer kapillarbrechenden Frostschutzschicht aus Schotter bzw. Kies der Körnung 0/32 mm verfüllt und verdichtet. Grundsätzlich müssen Tragschichten mit einem Gefälle von mindestens 2% hergestellt werden.
Bei Verlegung im Splittbett auf einer Betonträgerplatte (nicht unterkellert, nicht gedämmt) muss sichergestellt werden, dass alle Schichten - auch die Betonträgerplatte - ein Gefälle von min. 2% aufweisen. Falls nötig, muss zuvor ein Gefälle-Estrich auf die Betonträgerplatte aufgebracht werden. Die Betonträgerplatte bzw. der Gefälle-Estrich und vorhandene Hausanschlüsse müssen mit einer geeigneten Abdichtung (z.B. Bitumen-Dichtungsbahn) abgedichtet werden. Zum Schutz der Abdichtung sollte ein Schutzvlies oder eine Bautenschutzmatte vor dem Einbringen des Splittes auf die Abdichtung aufgelegt werden. Anstelle der Schutzmatte und zur besseren Entwässerung empfehlen wir die Verwendung einer „Drainagenmatte für lose Verlegung“. Grundsätzlich ist jede vorhandene Konstruktion auf die Tragfähigkeit des Aufbaus zu prüfen. Bitte beachten Sie jeweils die technischen Datenblätter und Verlegehinweise des Lieferanten für die o. g., zu verwendenden Materialien. Der Belagsabschluss muss jeweils so ausgeführt werden, dass ein „Verrutschen“der EMPEROR® Outdoorkeramik nicht möglich ist. Außerdem ist hierbei ebenfalls darauf zu achten, dass es durch den Belagsabschluss nicht zu einem Feuchtigkeitsstau kommen kann.

Was ist empfehlenswert bei der Verlegung?
Für die Verlegung unserer EMPEROR® Outdoorkeramik empfehlen wir eine Ausgleichsschicht aus Edelsplitt (z.B. Basaltsplitt), Körnung 2-5 mm, Aufbauhöhe ca. 50 mm. Die Fliesen können nach der Verlegung leicht mit einem Gummihammer angeklopft werden, um ein gleichmäßiges Niveau zu erreichen. Bitte achten Sie auf ein ausreichendes Gefälle von min. 2%. Die Fliesen sind mit einer Fugenbreite von mindestens 3 mm zu verlegen und mit einem Fugensand bzw. Fugensplitt (Körnung 0-3 mm bzw. 1-3 mm) zu verfugen. Bei einer losen Verlegung (wie hier beschrieben) ist eine Verfugung mit 1K- bzw. 2K-Pflasterfugenmörtel nicht allgemein anerkannte Regel der Technik und somit eine „Sonderkonstruktion“, die gesondert vereinbart werden muß mit allen juristischen Fallstricken.
Im Anschluss an feste Bauteile oder Wände muss eine Bewegungsfuge von mindestens 8 mm angelegt werden. (Bei festen Fugen ist das nicht gültig).

Warum verstopft die Drainmatte bei offenen Fugen nach einiger Zeit?
Das ist erklärbar. Splittbrocken an sich und auch die Rückseiten der EMPEROR® Outdoorkeramik Platten reiben aneinander bei der Nutzung. Dabei entstehen kleinste Staubpartikel, die mit dem Regenwasser nach unten gespült werden. Zusätzlich kommt natürlich der Luftstaub hinzu, der im Regen enthalten ist und der abgewaschene Schmutz. Diese Partikel sammeln sich dann und können sich wie die berühmten „Wollmäuse“ verklumpen. Deshalb ist es empfehlenwert, „höhere“ Matten zu verwenden bei größeren Flächen.
Besonders bei überdachten Flächen, die nur bei „Sturzregen“ nass werden ist die Verschlammung größer.

Ist das bei geschlossenen Fugen anders?
Natürlich kann bei geschlossenen Fugen wesentlich weniger Wasser eindringen. Da jedoch keine Fuge dauerhaft hält, ist das eher eine Frage der Zeit.

2. Perlkies
Was ist bei Perlkies zu beachten?
Besonders an der Rheinschiene wird gerne Perlkies oder auch Riesel für die Verlegung benutzt, was aber auch eine Sonderkonstruktion ist. Die Unterkonstruktion obliegt den gleichen Regelungen wie beim Splitt.
Bei geringer Höhe auf einer Dämmung / Abdichtung ist beim Perlkies die Gefahr der Einritzung wesentlich kleiner. Ebenso entfällt die Rüttelung und Verdichtung. Hier ist die Verwendung von Fugenkreuzen mit großem Teller oder sogar Stelzlager empfehlenswert, da die Platten bei dynamischen Lasten „wandern“ können. Hier kommt es auch darauf an, was für eine Nutzung (Privatbereich, Gewerbe) gedacht ist. Durch die höhere Labilität ist die Haltbarkeit bei festen Fugen wesentlich geringer. Die Fugenfüllung mit Brechsand / Splitt ist auf die Körnung abzustimmen. Wichtig ist auch das Format. Quadratische Platten oder Formate mit dem Seitenverhältnis 1:2 sind relativ unproblematisch. Bei 120 / 40 besteht, je nach Kies, eine höhere Bruchgefahr, wenn der Kies zu „rund“ ist.

3. Sand
Sicher kann man mit EMPEROR® Outdoorkeramik auch eine Verlegung in Sand machen. Besonders bei Gartenwegen ist dies nicht unüblich. Durch Frost und Regen ist die regelmäßige Neuausrichtung allerdings notwendig. Es ist auch eine Sonderkonstruktion. Vorteil ist die relativ schnelle Verlegung und die Möglichkeit der schnellen Umgestaltung.

4. Stelzlager oder Schienensysteme

Immer öfter werden EMPEROR® Outdoorkeramik und auch Naturstein auf Stelzlager verlegt. Auch dies ist eine lose Verlegemethode.

Welche Vorteile hat das Stelzlager?
Als erstes ist das geringe Gewicht zu nennen. Es sind keine Trocknungszeiten einzuhalten, die Verlegung erfolgt relativ schnell und durch die Verstellmöglichkeiten sind auch nicht ganz ebene Untergründe problemlos auf das gewünschte Oberflächengefälle einzustellen.

Hat der Endkunde auch Vorteile?
Ja, ein Designaustausch ist jederzeit schnell möglich. Bei gemieteten Objekten kann ein Rückbau schnell und unkompliziert erfolgen. Ameisennester oder Schmutz, der sich darunter ablagert, kann mit einem Wasserschlauch (bei einer aufgenommenen Platte) schnell erfolgen. Eine Verschlammung der Wasserabführung, wie bei Splitt und Perlkies ist nur noch abhängig vom Luftstaub. Der nächste Platzregen spült es i. d. R. dann weg.

Welche Nachteile hat das System?
Die Lastabtragung erfolgt durch die EMPEROR® Outdoorkeramik. Eine Befahrung mit kleinen Fahrzeugen oder schweren Gegenständen (schwerer Grillwagen, Rasenmähertraktor usw.) ist eingeschränkt.

Welche Regeln gelten für Stelzlager?
Bei allen Arbeiten gelten die gültigen DIN-Normen, Flachdachrichtlinien bzw. ZDB-Merkblätter.

Welche Vorarbeiten sind notwendig?
Zuerst muss die Fläche auf Unebenheiten geprüft werden. Eventuelle Toleranzen sind durch Ausgleichen bzw. Spachteln zu beseitigen. Ein Höhenausgleich in der Belagsfläche mit Ausgleichplättchen unter den Stelzlagern ist nur bedingt möglich. Abgedichtete Tragschichten sind mit entsprechendem Gefälle von mind. 2 % herzustellen. Besitzt der Untergrund noch kein Gefälle, so ist ein Gefälle-Estrich erforderlich.
Verlegeuntergründe müssen abgedichtet werden, so dass sie eine dichte, wasserführende Ebene bilden. Die Abdichtung für eine Verlegung mit Stelzlagern wird überlappungsfrei in z. B. Verbundabdichtungen mit flexiblen Dichtschlämmen erstellt. Zum Schutz der wasserführenden Ebene vor Beschädigung sind vorzugsweise
geeignete Bahnen aus PE-Folie oder Schutzvlies zu verarbeiten. Hierbei ist auf die Materialverträglichkeit der jeweiligen Komponenten zu achten. Bei einem Einsatz einer Wärmedämmschicht unter der Abdichtungsebene und der Auswahl des richtigen Dämmstoffs ist Rücksprache mit dem Statiker und dem Dachdeckerfachbetrieb zu halten. Geeignet sind nur Dämmstoffe mit ausreichender Druck- und Biegefestigkeit, die die Stabilität desBelags und der Konstruktion bei einer punktuellen Belastung gewährleisten.
Grundsätzlich ist die vorhandene Konstruktion auf Tragfähigkeit des Aufbaus zu überprüfen. Der Belagsabschluss ist je nach Gegebenheit mit Profilen, Randsteinen oder Palisaden so auszubilden, dass die EMPEROR® Outdoorkeramik nicht wandern kann. Nässestau an den Belagsrändern ist durch die richtige Auswahl des Randabschlusses zu vermeiden.

Wie sollte die Verlegung erfolgen?
EMPEROR® Outdoorkeramik wird in Flucht und einer Richtung auf die Stelzlager verlegt. Die jeweilige Stelzmethode wird genau unter dem Kreuzungspunkt der Fugen verlegt. Desweiteren sind Stelzpunkte zentral an den Längskanten zu setzen. Beachten Sie dazu unsere Stelzpunkt-Empfehlung. Die integrierten Fugenspacer der Stelzlager geben den Fugenabstand
von mindestens 3 mm vor. Bei dieser Verlegung bleiben die Fugen offen. Im Anschluss an feste Bauteile oder an aufgehende Wände ist eine ausreichende Bewegungsfuge von mindestens 8 mm anzulegen.


Fazit:
Die lose Verlegung ist eine Variante, die viele Möglichkeiten und Sonderkonstruktionen zuläßt. Dadurch, dass bei EMPEROR® Outdoorkeramik keine Feuchteflecken entstehen können, hat sie zu einer hohen Verbreitung geführt. Sicher ist EMPEROR® Outdoorkeramik ein ernst zu nehmender Wettbewerber für Naturstein, aber man erreicht damit auch „natursteinuntaugliche“ Kunden und Personen die von Holz, WPC, Beton usw. auf dauerhafte Materialien umsteigen möchten.